EDITORIAL

Bauen mal anders

Neben dem klassischen Hochbau aus Stein, Stahl und Beton finden sich gegenwärtig Bauweisen in der Branche, die es wert sind, genauer beachtet zu werden. Mit unserer neuen Reihe, dem Bauwelt-Special Modulraum, legen wir unser Augenmerk auf Projekte, die in Modulbauweise errichtet oder erweitert wurden.

Welche Vorteile, aber auch Einschränkungen, bringt diese stark industrialisierte Methode? Wie verändert sich der Planungsprozess für alle Beteiligten? Ermöglicht der Modulbau überhaupt ausreichend Flexibilität, um damit Architektur zu bauen? Wie ressourcenschonend und nachhaltig ist das Bauen mit Modulbauelementen?

Diese und andere Fragen stellen wir Robert Kohler, Geschäftsführer von ADK Modulraum, und Architekt Lucas Müller, der bei der Erweiterung des Diakonie-Klinikums in Stuttgart Erfahrungen mit dieser Bauweise sammeln konnte: Im laufenden Krankenhausbetrieb setzten er und sein Team von Arcass Freie Architekten BDA neue, zu großen Teilen vorgefertigte Baukörper auf den Bestand und konnten das Vorhaben damit innerhalb von nur drei Monaten Bauzeit vor Ort realisieren.

Die Architekten von HENN begannen die Umsetzung ihres Masterplans für das Firmengelände des Merck-Konzerns in Darmstadt mit dem Bau eines modularen Gebäudes. Zunächst als Forschungseinrichtung mit Labors und Arbeitsräumen genutzt, steht es heute als Tagungs- und Besucherzentrum präsent auf dem neuen Campus.

In Offenthal bei Frankfurt am Main nutzte das Architekturüro Christl + Bruchhäuser Module, um die verteilten Einzelbauten der Wingertschule durch Neubau, Anbau und Aufstockung zu einem Gesamtensemble werden zu lassen. Allen Bauten gemein ist, dass vielleicht nur der Spezialist ihren Innenräumen die Modulbauweise ansehen wird.

Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre mit dem Auftakt unserer Modulserie – viel Spaß beim Stapeln!

Christiane Fath, Chefredakteurin Bauwelt Corporate Publishing

Foto: ADK Modulraum GmbH